Sonntag, 3. Juni 2018

Rezension zu "Dear Martin"


Autor: Nic Stone
Verlag: Rowohlt
Verlagswebsite: Rowohlt Verlag
Seitenzahl: 253
ISBN: 978-3-49921-833-0
Preis: 17,00 Euro


Inhalt

Justyce McAllister gehört zu den Besten seiner Stufe. Er hat eine umwerfende Freundin und schon jetzt einen Studienplatz in Yale sicher - doch all das interessiert den Polizisten nicht, der ihm eines Abends die Handschellen umlegt.
Der Grund für seine Verhaftung: Justyce ist schwarz.
Und er lebt in den USA im Jahr 2017.


Meine Meinung

Puh, was für ein Buch! Ich kann meine Gefühle immer noch nicht wirklich sammeln oder zusammenfassen für das, was ich da gelesen habe.
Zum einen fühle ich Trauer, Trauer über Menschen, die in unserer heutigen Zeit immer noch einen Unterschied zwischen schwarz und weiß machen. Aber ich spüre auch Scham, einfach aus dem Grund, weil ich weiß bin und somit ja auch etwas dagegen haben könnte. Sprich, einfach über einen Kamm geschert.
Doch so ist es ganz und gar nicht! Ich wünsche mir einfach, dass in unserer heutigen Zeit solche Dinge nicht mehr wichtig sind, ich meine ist doch total egal, ob ich in der Schule neben jemanden sitze der schwarz ist oder weiß.
So begleiten wir auch Justyce durch sein Leben, welches gar nicht so einfach ist. Wegen seiner Hautfarbe muss er sich Dinge anhören, die mich als Leser zutiefst schockiert haben, da es der Realität gar nicht so fremd ist.
Er wird beschimpft oder muss sich den Namen "Gangster oder Junkie" anhören, weil die Leute ihn einfach verurteilen ohne ihn zu kennen.
Von der Art und dem Aufbau der Geschichte hat mich das Buch schon sehr an "The Hate U Give" erinnert, aber ich denk mal einfach aus dem Grund, dass es dem Leser die gleiche Botschaft übermitteln soll.
Eine schöne Idee fand ich persönlich, dass unser Protagonist Briefe an Martin Luther King schreibt, der sein Vorbild zu sein scheint.
Diese Briefe beinhalten Schmerz, Trauer aber auch ein Fünkchen Freude am Leben, obwohl in Justyce Leben gerade einiges los ist. Man merkt aber dennoch als Leser, dass ihm diese Briefe Kraft und auch Hoffnung schenken.
Man merkt auch, wie die Gesellschaft mit ihm umgeht, sprich Mütter ziehen ihre Kinder weg, wenn er um die Ecke kommt oder sonstiges. Totaler Schwachsinn.
Ich finde, das Buch gibt auch gerade Teenagern eine Stimme, die beispielsweise mit einem ähnlichen Thema zu kämpfen haben.
Als Mobbing würde ich dieses Ausmaß an Ungerechtigkeit schon nicht mehr bezeichnen, denn hier merkt man wirklich, dass sich die Gesellschaft schon längst verschworen hat.
Den Schreibstil mochte ich ganz gern, obwohl natürlich auch viele Wörter aus dem Slang benutzt wurden, mit denen ich jetzt eher weniger etwas anfangen konnte.
Dennoch hat mich das Buch wirklich erschüttert und sehr bewegt. Gerade auch die Briefe ließen mich schlucken und auch mal nachdenken.
Ich wünsche mir einfach für unsere heutige Gesellschaft, dass so etwas endet! Niemand hat das Recht, einen Menschen aufgrund seiner Herkunft oder seiner Hautfarbe zu verurteilen.


Fazit

Sehr bewegendes Buch, welches auf jeden Fall lesenswert ist. Da mich einige Passagen stark an ein anderes Buch erinnerten, vergebe ich 4 von 5 Sterne.

Vielen lieben Dank an den Rowohlt Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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