Sonntag, 1. Juli 2018

Rezension zu "Die kleine Buchhandlung der Träume"


Autor: Cristina Di Canio
Verlag:Goldmann
Verlagswebsite:Random House
Seitenzahl: 208
ISBN:978-3-442-20531-8
Preis: 15,00 Euro

Inhalt

Mit ihrer kleinen Buchhandlung am Stadtrand von Mailand hat sich Nina einen Traum erfüllt. Und seit sie eine besondere Idee hatte, ist ihr Leben zu einem beliebten Treffpunkt geworden: Jeder Kunde kann ein Buch, das für ihn eine große Bedeutung hat, dem zufällig nächsten Kunden schenken.
Auch wenn das Buchgeschenk anonym ist, entstehen auf diese Weise Freundschaften, ja sogar Liebespaare finden sich.
Nur Nina selbst ist einsam, wenn sie abends die Türen ihrer Buchhandlung schließt. Bis eines Tages ein junger Musiker in einer Matrosenjacke in ihren Laden kommt und Nina eine Kiste voller antiquarischer Bücher bringt ...

Meine Meinung

Passend zu der Location des Buches, befinde ich mich gerade in Italien. Und zwar ist diese Buchhandlung keine Gewöhnliche, sondern eine, in der man Bücher von einem Fremden geschenkt bekommt.
Das System funktioniert wie folgt: Ein Kunde kauft ein Buch und Nina (unsere Protagonistin und Buchhändlerin) gibt dieses Buch dem nächsten Kunden. Meist schreibt derjenige, der das Buch kauft, noch eine kleine Botschaft für den neuen Besitzer mit rein.
So etwas kannte ich noch nicht und somit machte mich das Buch sehr gespannt, auch gerade, weil ich selber im Buchladen arbeite.
Leider konnte mich nicht alles zu 100 % überzeugen. Angefangen hat alles schon damit, wie das Buch geschrieben wurde. Nämlich nicht, wie gewohnt, aus der Sicht eines Erzählers oder der Protagonistin, sondern aus der Sicht eines Nebencharakters. Klingt an sich gar nicht mal so schlecht, aber das war leider gar nicht meins.
Dieser Nebencharakter ist eine ältere Dame namens Adele, die jeden Tag in der kleinen Buchhandlung verbringt und uns an ihren Gedanken teilhaben lässt.
Leider sind diese sehr verwirrend und man springt von einer Situation in die andere, ohne wirklichen Übergang. Was ich auch ein wenig schade fand war, dass niemand mit diesem Charakter zu reden bzw. überhaupt zu agieren scheint.
Sie ist wie ein Geist, der alles aus weiter Ferne betrachtet und somit konnte ich keine wirkliche Bindung zu dem Buch herstellen. Es war mir alles zu unpersönlich. Ich hätte mir gewünscht, ein wenig in Ninas Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen und so vielleicht die ein oder andere Situation besser zu verstehen.
Natürlich gibt es in diesem Buch eine Liebesgeschichte, obwohl mir diese auch zu oberflächlich und kurz beschrieben wurde. Die einzige Liebe, die ich wirklich aus dem Buch entnehmen konnte, war dass die Protagonistin Nina wirklich für ihren Job und ihre Bücher lebt.
Das hat mir wirklich ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, denn so fühle ich mich jedes Mal, wenn ich auf Arbeit bin.
Dadurch, dass das Buch nicht sehr lang ist, werden einige Situationen sehr schnell abgetan und man bekommt als Leser ein wenig das Gefühl, dass die Autorin "schnell fertig sein wollte".
Die Idee mit den verschenkten Büchern hätte man so toll und kreativ ausbauen können, aber leider konnte mich diese Geschichte nicht wirklich vom Hocker reißen.
Auch das Ende hat mir einige Fragezeichen über dem Kopf schweben lassen und ich fragte mich "Warum? Warum so ein Ende?!"
Ich kann es beim besten Willen nicht erklären. Ich will das Buch auch gar nicht wirklich schlecht reden, aber es ist definitiv keine Empfehlung für mich.
Der Schreibstil war sehr abgehackt und wie oben schon gesagt, wechselte sehr schnell und ohne Übersicht zwischen den Szenen.
Ich hätte mir wirklich gewünscht, etwas Positives dazu zu sagen. Beispielsweise haben mir die einzelnen Erwähnungen von Klassikern wie Jane Austen usw. sehr gut gefallen.


Fazit

Leider war dieses Buch für mich eine kleine Enttäuschung. Ich hatte mir mehr unter der Geschichte vorgestellt und auch über den Aufbau der Geschichte. Schade!
2,5 von 5 Sterne

Vielen lieben Dank an den Goldmann Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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