Montag, 10. Februar 2020

Rezension zu "Die Frauen vom Alexander Platz"


Autor: Elke Schneefuss
Verlag: Heyne
Verlagswebsite: Random House
Seitenzahl: 443
ISBN: 978-3-453-42356-5
Preis: 10,99 Euro

Inhalt

Berlin 1918: Das Land ist erschüttert von den Folgen des Ersten Weltkrieges. In der Hauptstadt tobt die Novemberrevolution.
In diesen Tagen begegnen sich der Matrose Benno und die Schneiderstochter Vera und verlieben sich sofort ineinander. Was Benno nicht ahnt: Seine Jugendliebe Fritzi ist auf der Suche nach ihm und will ihn zurückholen.
Auch die Fabrikantentochter Hanna reist in diesen Tagen in die verschneite Hauptstadt und schmiedet Pläne für eine selbstbestimmte Zukunft. Die drei Frauen sind davon überzeugt, dass endlich bessere Zeiten vor ihnen liegen und sie sind bereit, alles dafür zu tun, ihre Träume zu verwirklichen.

Meine Meinung

Endlich wieder ein historischer Roman. Ich lese zurzeit super gern Bücher um die Zeit um 1900. In dieser Geschichte begleiten wir drei Frauen auf ihrem Weg, nach dem 1. Weltkrieg.
Alle Geschichten sind unabhängig voneinander und dennoch kreuzen sich die Wege der Frauen. Ich mochte die Geschichte tatsächlich sehr gern, obwohl man anfangs erstmal mit den ganzen Namen klarkommen musste.
Eine der Frauen ist Hanna, die an der Front als Hilfskrankenschwester dient und dieses auch nach dem Krieg weitermachen möchte. Das Problem: Sie ist in eine Frau verliebt, was zu damaliger Zeit noch als unglaublich abstoßend galt. Mir hat ihre Geschichte am besten gefallen, da hier auch die Gefühle von den beiden im Vordergrund standen.
Als nächstes lernen wir Vera kennen, die sich während des Krieges um ihre kranke Mutter kümmert und den Traum als Modedesignerin nicht aufgibt. Als sie auf den unglaublich charmanten Benno trifft, verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn. Zur selben Zeit findet auch Fritzi ihren Weg nach Berlin, denn sie ist auf der Suche nach Benno, ihrer großen Jugendliebe.
Ihr merkt, die Geschichte ist voll mit Herzschmerz, aber das hat mir irgendwie gerade gefallen. Vor allem der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm, sodass man in der Geschichte gut vorangekommen ist. Ich hätte mir nur gewünscht, dass es bessere Absätze gegeben hätte, da der Wechsel zwischen den Charakteren manchmal etwas verwirrend war.
Die Geschichte ist unglaublich schön ausgeschmückt, sodass man als Leser einen guten Einblick in das alte Berlin nach dem 1. Weltkrieg bekommt.
Obwohl der eigentliche Krieg vorbei ist, herrscht in der Hauptstadt immer noch Bürgerkrieg. Einige Familien verlieren ihre Existenz, vor allem die Familie von Hanna und Vera. Umso mehr zeigen alle drei Frauen unglaublichen Mut.
Das Buch konnte mich fesseln. Mich hat die Geschichte gleichzeitig fasziniert aber auch schockiert.
Das Ende war nicht vorhersehbar, was ich echt gut fand. Klar, man stellt als Leser immer die wildesten Theorien auf, aber am Ende wird man doch eines besseren belehrt. So wars auch hier.
Ein wirklich schöner historischer Roman, der ein gutes Gleichgewicht zwischen Liebesgeschichte und Historie findet.


Fazit

Tolle Charaktere, eine mitreißende Geschichte und drei unglaublich starke Frauen. Ein gelungenes Buch!
4 von 5 Sterne!

Vielen lieben Dank an den Heyne Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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