Sonntag, 30. Juni 2019

Rezension zu "Auf einer Skala von 1 bis 10"


Autor: Ceylan Scott
Verlag: Chicken House
Verlagswebsite: Carlsen Verlag
Seitenzahl: 220
ISBN: 978-3-551-52111-8
Preis: 15,00 Euro


Inhalt

Iris ist tot. Und Tamar sitzt in Lime Grove, einer geschlossenen Jugendpsychiatrie, wo sie den ganzen Tag lang sinnlose Fragen beantworten soll.
Wie fühlst du dich auf einer Skala von 1 bis 10?
Du weißt schon, dass du dich nicht normal verhältst? Was genau ist eigentlich passiert? Aber Tamar sagt nichts.
Sie kann einfach nicht erzählen, was mit Iris geschehen ist.
Das Monster lässt es nicht zu.


Meine Meinung

Wow, ich kann gar nicht beschreiben, was das Buch mit mir gemacht hat. Bücher über psychische nehmen einen immer ziemlich mit und dieses Buch ist auch nicht ganz ohne.
Über das Buch gibt es ziemlich geteilte Meinungen. Von absolut begeistert bis absolut enttäuscht, ist alles dabei.
Mich hat dieses Buch unglaublich berührt. Man begegnet in dieser Geschichte allerhand Krankheitsbilder von Buliemie bis psychische Störungen, ist alles dabei.
Schonungslos werden die Krankheiten beschrieben und jagen dem Leser einen Schauer über den Rücken. Tamar, die Protagonistin des Buches, leidet sehr unter dem Selbstmord ihrer Freundin Iris. Und sie gibt sich die Schuld daran.
Etwas schade fand ich, dass man den Klinikalltag nicht so ganz miterleben konnte. Es gab immer Szenen, wie das gemeinsame Essen oder die Termine beim Arzt. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt.
Ich fand es unheimlich interessant, wie die einzelnen Charaktere mit ihren Krankheiten umgehen. Und auch, wie viele verschiedene psychische Krankheiten es gibt.
Tamar`s Ablauf in der Klinik konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie hatte sehr wenig Einzelgespräche und Gruppentherapie so gut wie gar nicht. Das einzige Ritual war das gemeinsame Essen.
Den Schreibstil fand ich leider auch etwas schwierig, wodurch die Geschichte etwas langatmig wirkte. Dennoch hat mir die Botschaft sehr gut gefallen.
Das Buch ist unterteilt in "Jetzt-Momente" und "Vorher-Momente". Dadurch springen wir immer wieder in der Zeit vor Iris` Tod.
Dadurch konnte man sehen, wie sehr eine solche Krankheit ein Leben verändern kann. Denn genau das ist es: Krankheiten. Man bildet sich sowas nicht ein und es ist unerklärlich wie sich Menschen in solchen Situationen fühlen. Das Buch regt zum Nachdenken an und das ist die Hauptsache. Ich war teilweise sehr geschockt und erschrocken.
Hier geht es um Selbstverletzung, Selbsthass, Schizophrenie und Schuld. Und das alles sehr schonungslos.
Der Autor geht unglaublich gut auf die Gefühle von Tamar ein und man konnte sich sehr gut in sie hineinversetzen. Ich bin immer noch sprachlos.
Auch Tamar`s Mitpatienten haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen und sind vor allem auch sehr schräg drauf.
Ich kann mir vorstellen, das Buch wird nicht jedem gefallen, da es wirklich sehr direkt ist.




Fazit

Ein Buch, welches mich sehr berührt hat. Es ist schonungslos, ehrlich und sehr gefühlvoll. Mir hat es wirklich gut gefallen und ich finde es sehr wichtig zu lesen.
4 von 5 Sterne!

Vielen lieben Dank an den Carlsen Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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