Samstag, 5. Februar 2022

Rezension zu "Der fürsorgliche Mr. Cave"


Autor: Matt Haig
Verlag: Droemer
Verlagswebsite: Droemer Knaur
Seitenzahl: 252
ISBN: 978-3-426-28261-8
Preis: 20,00 Euro

Inhalt

Seine Tochter Bryony ist alles, was dem Antiquitätenhändler Terence Cave nach dem tragischen Tod seines Sohnes noch geblieben ist. Getrieben von der Angst, auch sie zu verlieren, konzentriert er sich von nun an ganz darauf, sie zu beschützen. Doch damit sperrt er Bryony mehr und mehr in einen Käfig, der ihr die Luft zum Atmen raubt. Als Terences Regeln immer strenger werden, bahnt sich eine Katastrophe an.

Meine Meinung 

Mir ist es selten so schwer gefallen ein Rezension zu einem Buch zu schreiben, wie zu diesem. Matt Haig gehört mit zu einer meiner Lieblingsautoren und ich war demnach sehr gespannt, was mich in seinem neuen Roman erwarten wird.
Ich war schon unglaublich begeistert von "Der Mitternachtsbibliothek", obwohl dieses Buch eher das komplette Gegenteil ist.
Das Buch ist in Briefform geschrieben, was ich so in der Form noch nie zuvor gelesen habe. Aber dadurch bekommt man einen sehr tiefen Einblick in die Gedankenwelt von Mr. Cave.
Nachdem sein Sohn tödlich verunglückt, verändert sich Mr. Cave sehr. Diese Wandlung kann man in dem Buch deutlich mitverfolgen. Alles was ihm jetzt noch bleibt, ist seine Tochter Bryony, die er mit aller Macht zu beschützen versucht.
Und diese Macht artet immer mehr in Kontrollzwang und Angst aus, weshalb Mr. Cave teilweise wie von Sinnen ist.
Ich fand es krass, wie der Autor es geschafft hat, diese Veränderung an dem Charakter vorzunehmen, und auch seine Vorgehensweisen immer mehr radikaler werden zu lassen. Man spürte förmlich, wie sich der Spannungsbogen bis zum großen Finale aufbaute.
Ich finde, dass es definitiv kein Roman ist die man mal so nebenbei liest, da es wirklich sehr tiefgründig ist, vor allem auch bewegend und teilweise auch sehr erschreckend.
Gerade zum Ende hin war ich unglaublich geschockt, was für eine Wendung dieses Buch genommen hat und wie schlimm eigentlich so ein Kontrollzwang werden kann.
Gerade diese tiefen einen Einblicke in den Charakter von Mr. Cave waren sehr aufwühlend. Der Autor beschreibt hier eine sehr schwere psychische Erkrankung, die durch seinen sehr detaillierten Schreibstil sehr bildhaft wird. Man kann verstehen, wie Mr Cave fühlt aber solche Taten nachzuvollziehen ist schwer. Man versteht die Angst, die er als Vater hat; gerade auch wenn er schon so viele Verluste ertragen musste, aber diese Richtung in die diese Angst geht war schon ziemlich krass und krankhaft.
Mir hat ein wenig die Trigger-Warnung am Anfang des Buches gefehlt, da man selbst als Leser schon psychisch stabil sein sollte, da die Geschichte wirklich sehr dunkel und aufwühlend ist.
Es war definitiv wieder ein Matt Haig Buch, dass einem nicht so schnell aus dem Kopf geht und was ich auch zum Ende erstmal verarbeiten musste.


Fazit

Dieses Buch hat mich wieder einmal sehr bewegt und mitgerissen. Eine sehr tiefgründige Geschichte, die in Briefform an Mr. Caves Tochter Bryony geschrieben wurde. So bekommt man tiefe Einblicke in die Gedankenwelt des Charakters, zugleich faszinierend als auch erschreckend.
5 von 5 Sterne!

Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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